Metadatenmodelle
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- Erstellt: 16. Januar 2009
Standards und Referenzmodelle
Dieses Kapitel widmet sich Standard- bzw. Referenzmodellen, um die in einem früheren Abschnitt vorgestellten Kriterien zur Klassifikation von Metadaten in einem Metadatenschema darzustellen. Im Bereich der DataWarehousing-Standards haben sich zwei Repräsentationsmodelle auf Basis der Unified Modeling Language (UML) zur Repräsentation der DataWarehouse-Metadaten und XML als Austauschformat etabliert:
- Open Information Model (OIM) der Meta Data Coalition (MDC)
- Common Warehouse Metamodel (CWM) der Object Management Group (OMG)
Im September 2000 ist die MDC ein Teil der OMG geworden, mit der Folge, dass das Open Information Model zugunsten des Common Warehouse Metamodel aufgegeben wurde. Im CWM sollen nun die überzeugendsten Konzepte beider Standards vereinigt werden und durch eine breite Herstellerunterstützung ein allgemein akzeptierter DataWarehouse-Metadaten-Standard geschaffen werden.
Da das OIM noch in Implementierungen verwendet wird, sollen seine grundlegenden Konzepte an dieser Stelle ebenfalls vorgestellt werden. Künftige Entwicklungen im DataWarehouse-Bereich werden sich aber am Common Warehouse Metamodel orientieren.
Open Information Model
Dieses Modell wurde von MDC mit dem Ziel entwickelt, die Interoperabilität zwischen Werkzeugen zu verbessern. Unter Interoperabilität versteht man einen einfachen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Applikationen, in unserem Falle zwischen verschiedenen Werkzeugen. Durch die Definition eines gemeinsamen Modells für Informationen und Daten sollte der reibungslose Austausch von Informationen bzw. Daten zwischen Applikationen ermöglicht werden. Zu diesem Ziel schlossen sich viele Firmen zusammen, um den OIM 1.0- Standard zu definieren.
Es sollte ein domänenspezifisches Modell für das DataWarehousing eingeführt werden. Der 1.0 Standard von OIM umfasst dabei Submodelle wie Analyse- und Design-Modell, Objekt- und Komponentenmodell, Business-Engineering-Modell, Knowledge-Management-Modell sowie das für unseren Zweck interessante Datenbank- und DataWarehouse-Modell.
Das Modell für den Datenbank- und DataWarehouse-Bereich behandelt Metadaten mit Schwerpunkt auf den technischen Metadaten. Dabei wird eine Klassifizierung hinsichtlich ihrer Ausprägung gemacht. So beinhalten Elemente wie Datenbankschemata Informationen über relationale Datenbanken wie Tabellen, funktionale Abhängigkeiten, Schlüssel, ect.
OLAP-Schemaelemente beschreiben hingegen das multidimensionale Datenmodell mit den Elementen wie Würfel (z.B. Verkäufe), Dimension (z.B. Zeit) und Klassifikationshierarchie (z.B. Tag-Monat-Jahr). Weiterhin können Transformationselemente, die den Datenbeschaffungsprozess steuern, als auch satzorientierte Datenbankschemata identifiziert werden.
Common Warehouse Metamodel
Im Mittelpunkt der Entwicklung des Common Warehouse Metamodells (CWM) stand wie schon bei der OIM-Spezifikation die Interoperabilität von DataWarehouse-Metadaten im Hinblick auf einen einfachen Austausch zwischen Repositorys und Werkzeugen.
Erkennbar hierbei ist, dass der Fokus wieder auf technischen Metadaten liegt. Dabei wird ähnlich wie bei der OIM-Spezifikation eine Unterscheidung bezüglich des physischen Modells (Designmetadaten) der zugrundeliegenden Daten gemacht - relationales, satzorientiertes bzw. multidimensionales Modell. Zusätzlich wird jedoch eine Abgrenzung bezüglich des zugrundeliegenden Transformationsmodells (Populations- bzw. technische Metadaten) gemacht (z.B. OLAP-Modell).